Dienstag, 3. Dezember 2013

Eure Kritiken zu Disneys Eiskönigin - FROZEN - Teil 3

 Hier die Kritiken von Alexander Petreski und Alexa Müller-Heyn


Disney ist mit "Frozen" ein wunderschöner Animationsfilm gelungen. Der Film lebt vor allem von dem grossartigen Design und der gelungenen Umsetzung in 3D inklusive hervorragender Animationen ( wie von Disney zu erwarten) und beeindruckendem Lighting/ Shading der Eiswelt.
Die Songs haben mich in "Frozen" tatsächlich überhaupt nicht gestört, ganz im Gegenteil. Es ist so viel Gefühl und Energie in den Songs, dass sie mir richtig Spass gemacht haben. Hinzu kommt, daß die Gesangseinlagen "Frozen" den alten Disneyfilmen, die ich immernoch so liebe, sehr nahe bringen. Storytechnisch hat Disney das Rad sicher nicht neu erfunden, aber ich habe mich durch den Film sehr gut unterhalten gefühlt. Einige Storylinien habe ich erst im Nachhinein wirklich begriffen, nachdem ich den Film sacken lassen konnte.
Während des Filmes habe ich vor allem Olaf und Sven sehr lieb gewonnen. Ich habe schon immer einen "Soft Spot" für die Sidekicks in Disneyfilmen gehabt, war mir bei Olaf im Vorfeld jedoch nicht so sicher, ob er mir nicht auf die Nerven gehen würde. Tatsächlich ist Olaf im Verlauf des Filmes zu einem meiner liebsten Charaktere geworden.
Alexa Müller Heyn


Frozen war für mich eine übwerwiegend positive Überraschung. Der routinierte Output der Disney Studios hat mich in den letzten Jahren nicht gerade umgehauen. Bei Frozen hatte ich schon eher das Gefühl das man sich mehr Mühe gemacht hat die Story nicht allzu vorhersehbar zu machen, auch wenn das natürlich nicht immer gelungen ist. Der Film ist ein Schritt 'back-to-the-roots' in Richtung der Disney-Musical-Ära aus den 90ern. Obwohl es ein Prinzessinen FIlm ist, kann man sagen das der Film mehr um das Thema Familie kreist als um die klassische romantische Liebe. Was definitiv ein bisschen frischen Wind in dieses Genre bringt. Das erste Drittel baut die Welt, Figuren und Konflikte sehr gut auf, aber nachdem alle Steine an ihrem Patz sind und das Abenteuer seinen Lauf nimmt, weichen Story und Drama den obligatorische Gag- & Action Feuerwerk. Hier hätte man die Schraube ein bisschen mehr zudrehen können was Konflikte angeht. Zu Beginn dachte ich das Anna sich in einen Mann verlieben würde der für ihre Schwester versprochen war, aber das war dann doch nicht der dramatische Angelpunkt. Es entsteht immerhin eine kleiner Konflikt zu Beginn als Elsa (die Eiskönigin) ihrer Schwester verbietet den Mann zu heiraten (den sie vor knapp 20 Minuten getroffen hat). Leider stellt sich das nicht wirkliche als eine Hürde heraus, da Elsa sofort Reißaus nimmt und sich das dann auch erledigt hat. Dadurch wird die Loyalität der Schwestern nie richtig in Frage gestellt. Dasselbe gilt auch für die 'Entscheidung' von Anna am Ende welchen Mann sie wählen soll, die genauso verspielt wird. Die Macher scheuen sich leider immer vor diesen harten Auseinandersetzungen, was diesen Film wirklich einzigartig gemacht hätte.
Was die Character Designs betrifft ist das Studio auf Nummer sicher geblieben und man hat die Tangled Models ein wenig modifziert, was nicht so wild ist. Ein größeres Problem (was aber ein allgemeines Problem bei Animationsfilmen ist) ist das hyperaktive Acting der Darsteller. Es wird leider immer dicker aufgetragen als eigentlich nötig ist, weshalb das eher an grobes Theaterschauspiel erinnert, als an subtiler Performance die eine große Kinoleinwand bieten könnte. Bei den Slapstick Situationen ist das durchaus passend, bei den emotionalen Passagen scheinen die Animatoren den Drang nicht widerstehen zu können sich auch hier auszutoben, selten lässt man emotionale Momente auch den Raum sich zu entfalten. Unangenehm wenn genau dann ein Gag hinterhergeschoben wird anstatt diese Momente stehen und ausklingen zu lassen.
Ich mag Musicals, ich fand aber es waren insgesamt zu viele Songs und zu wenig die herausstechen konnten. Das waren die einzigen Schnitzer, der Rest war durchweg positiv, Set Design, Kompositionen und Spezialeffekte sind alle handwerklich wie gewohnt auf allerhöchstem Niveau und Argumente sich den Film ruhig auch auf 3D anzugucken. Ich bin generell kein Fan von Sidekick-Charakteren, aber Olaf hatte seine strahlenden Momente und er hat mich gut unterhalten, das obligatorische 'Disney-Huftier das sich wie ein Hund verhält' hat mich da weniger überzeugt. Das Tempo vom Film ist auch ganz gut, strauchelt in der Mitte etwas bei den übernatürlichen Begegnungen (Eismonster, Trolle), aber bewältigt das Ende erstaunlich gut, wenn mehrere Geschichts-stränge aufeinander treffen. Definitiv einer der besseren 3D Filme dieses Jahres, und für Kinder ist der Film ein Muss.
Alexander Petreski

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